Destination  Bauen - Investieren  Innovation & Produktentwicklung  Hotelbetreiber 

12.06.2024
uservon Stephanie Zorn
MA Stephanie Zorn

Stephanie Zorn, MA

Beraterin

Villach, Österreich

stephanie.zorn@kohl-partner.at+43 4242 21 123+43 660 63 96 196Zum Autor

Der Grüne Tourismuskredit der ÖHT ist da: Wie profitiert Ihr Betrieb von Finanzierungen mit Nachhaltigkeitsfokus?

Das Wesentliche zuerst: Seit 6. Mai 2024 kann bei der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank ein sogenannter „Grüner Tourismuskredit“ beantragt werden. Dazu müssen mindestens 20% der förderbaren Projektkosten auf Verbesserung der Energieeffizienz, Einsparung von Ressourcen oder Reduktion von Emissionen abzielen. Mindestkreditvolumen sind 70.000€.

Welche Potenziale ergeben sich daraus konkret für Ihren Betrieb? Und vor allem: Wie wird sich die Finanzierungslandschaft im österreichischen Tourismus in den kommenden Jahren verändern?

Bildquelle: Canva.com / bee32 von Getty Images

Bildquelle: Canva.com / bee32 von Getty Images

Wir haben Tobias Hutter, Geschäftsführer von intep Österreich zum Gespräch eingeladen. Seit über 45 Jahren begleitet das Beratungsunternehmen Kunden auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft. Sein Fokus liegt auf Immobilienprojekten und dem Nachhaltigen Bauen.

Lieber Tobias, warum führt aus deiner Sicht für Tourismusunternehmen kein Weg mehr am Thema Nachhaltigkeit vorbei?

Im Kern geht es darum, wie zukunftsfähig ein Betrieb auf lange Sicht ist. Dabei sind nachhaltige Konzepte und Investitionsprojekte die Antwort auf eine Vielzahl an Herausforderungen, die unsere Unternehmen aktuell umtreiben. Von steigenden Energiepreisen über Fachkräftemangel bis zum langfristigen wirtschaftlichen Erfolg auch – oder eben gerade – in unsicheren Zeiten.

Schlagwörter wie ESG und CSRD beherrschen derzeit die Medien. Gerade auf EU-Ebene wird intensiv über die Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Zukunft verhandelt. Was kann ich mir darunter als Unternehmerin und Unternehmer konkret vorstellen?

ESG steht für Environment, Social and Governance. Auf Deutsch also Umwelt, Soziales und – frei von mir übersetzt – eben die zukunftsfähige Unternehmensführung. Damit wird neben der wirtschaftlichen Tätigkeit eines Betriebes künftig auch seine Nachhaltigkeitsleistung bewertet. Investoren, Gäste und Mitarbeitende nutzen diese Bewertungen, um Unternehmen zu vergleichen und sich für einen passenden Betrieb zu entscheiden.

Dabei steht neben ökologischen Themen künftig vor allem auch die soziale Verantwortung im Vordergrund. Betriebe sollten sich darauf konzentrieren, etwa indem sie Mitarbeitenden attraktive Möglichkeiten für Weiterbildung und persönliche Entwicklung bieten und in eine unterstützende Unternehmenskultur investieren. Zusätzlich zur fairen Entlohnung ist das soziale Umfeld im Betrieb einer der zentralen Faktoren einer langfristigen Mitarbeiterbindung. So beugen Unternehmen aktiv dem Fachkräftemangel vor und verbessern gleichzeitig ihre Bewertung in Nachhaltigkeits-Reportings.

Welche gesetzlichen Anforderungen in Bezug auf Nachhaltigkeit sind für Unternehmen in Hotellerie und Tourismus in Zukunft besonders relevant? Wo können wir konkret ansetzen, um diesen gerecht zu werden?

Während einige Betriebe bereits in Eigeninitiative ihre Nachhaltigkeitsarbeit intensivieren und sich etwa zertifizieren lassen, gibt es mit der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) nun auch eine gesetzliche Regelung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, die ab 2025 auch für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) verpflichtend wird. Dabei geht es zuallererst um die Erfassung des eigenen Status Quo in Bezug auf die bereits besprochenen ESG-Kriterien.

Im zweiten Schritt werden Ziele und konkrete Maßnahmen definiert, mit denen man als Unternehmen anstrebt, diese in einem klar definierten Zeitraum zu erreichen. Aktuell wird noch an einem gemeinsamen Standard für diese Berichtslegung gearbeitet. Eine erste Orientierung bietet der ESG Data Hub der Österreichischen Kontrollbank. Um rechtzeitig erste Schritte zu setzen, empfehle ich jedem Unternehmen, sich sobald wie möglich mit den relevanten Vorgaben und Anforderungen auseinanderzusetzen und den Betrieb und das Controlling dahingehend auszurichten.

Ganz persönlich betrachte ich die Auseinandersetzung mit den ESG-Kriterien als wirksames Mittel zur Risikominimierung und damit als starkes Werkzeug für die zukunftsgerichtete Entwicklung eines Unternehmens.

Welche Rolle spielen Banken und Investoren bei dieser Thematik?

Selbst wenn die neuen EU-Regulatorien für viele kleinere Unternehmen bisher noch nicht direkt greifen – für Banken und größere Geldgeber sind sie bereits heute gelebte Realität. Um ihre eigenen Auflagen erfüllen zu können, erwarten sich bereits jetzt viele Finanzdienstleister und Investoren die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die langfristige Unternehmensstrategie. Dazu gehören eben auch eine transparente Berichtserstattung und messbare Fortschritte.

Unternehmen, die ESG-Kriterien erfolgreich in die strategische und operative Arbeit integrieren, profitieren direkt von einem größeren Investoreninteresse und einem verbesserten Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten. Mit dem Grünen Tourismuskredit der ÖHT wird zum Beispiel die Transformation der Tourismusbranche in Richtung Nachhaltigkeit ganz gezielt gefördert. Eine Entwicklung, die sich auch in Zukunft weiter fortsetzen wird.

Wie kann der nächste Schritt für Unternehmen nun konkret aussehen?

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie Ihren Betrieb auf Basis von ESG-Kriterien und neuen Finanzierungsmöglichkeiten zukunftsfähig aufstellen, unterstützen wir Sie gerne dabei. Gerade im Betriebsalltag fehlt häufig die Zeit, sich tiefgehend mit diesen Themen auseinanderzusetzen.

In der Zusammenarbeit zwischen Kohl > Partner und intep bieten wir Ihnen unser geballtes Fachwissen, um auf effiziente und zielführende Weise die nächsten strategischen Schritte zu setzen. Melden Sie sich dafür gerne zu einem kostenlosen Erstgespräch bei Stephanie Zorn (stephanie.zorn@kohl-partner.at) und Tobias Hutter (hutter@intep.com).

INTEP INFOBOX:
Intep bietet seit über 45 Jahren integrale Beratungsleistungen im Bereich Nachhaltigkeit. Aus unserem DACH-Kernmarkt arbeiten wir an der Stärkung nachhaltiger Entwicklungen mit Blick auf Kundenbedürfnisse und Marktchancen, gleichzeitig fördern wir lokale Kooperationsmöglichkeiten. Tobias Hutter ist gewerberechtlicher Geschäftsführer von intep Österreich. Intep berichtet ihren eigenen Weg zum Netto-Null-Ziel bis 2040 im Rahmen der Science Based Targets Inititiative (SBTi).

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