Revenue Management in der Ferienhotellerie? - Der richtige Zeitpunkt ist JETZT!?
Controlling & Benchmarks
Revenue Management in der Ferienhotellerie? - Der richtige Zeitpunkt ist JETZT!?
Preis Controlling & Benchmarks Hotellerie
MBA Frank Reutlinger
Geschäftsführer
Zürich & Thun, Schweiz
frank.reutlinger@kohl-partner.ch+41 44 533 50 40+41 79 204 93 93Zum AutorWer kennt nicht die bekannteste aller Kennzahlen in der Beherbergung – den REVPAR (Revenue per available Room)? Oft verwendet im Markt- und Standortvergleich sowie im Austausch mit Mitbewerbern oder als Branchenkennzahl für die Beherbergung.
REVPAR (Revenue per available Room - Zimmerumsatz pro verfügbare Zimmer)
Der REVPAR widerspiegelt die Performance aus dem Verkauf von Hotelzimmern auf der Basis des Umsatzes der Beherbergung. Diese Kennzahl schliesst die Auslastung und den Durchschnittspreis gleich mit ein. Sie liefert wertvolle Hinweise wie viele Zimmer zu welchem Preis in einer Periode verkauft wurden. Daraus folgen Erkenntnisse, um Massnahmen zur Verbesserung der Auslastung oder zur Anpassung von Zimmerpreisen einzuleiten.
Nachteil dieser Kennzahl ist, dass sie den damit verbundenen Aufwand nicht mitberücksichtigt, so z.B. allfällige Provisionen oder auch aktuell nichtverfügbare Zimmer (die ebenfalls Kosten verursachen).
Doch hat der REVPAR genügend Tiefgang, um die Performance in der Beherbergung auch aussagekräftig darzustellen, um daraus umfangreiche Schlüsse für das eigene Unternehmen zu ziehen und der Führung genügend Anhaltspunkte für Entscheidungen zu geben?
Folgende verwandte Kennzahlen (TREV-, GOI- und GOP-PAR) liefern zusätzlich wertvolle Informationen und erlauben dem Unternehmer, zielgerichtet Einfluss auf die Performance im Hotel zu nehmen.
TREVPAR (Total Revenue per available Room - Gesamtumsatz pro verfügbare Zimmer)
Bei dieser Kennzahl wird der Gesamtumsatz im Betrieb ins Verhältnis zu den verfügbaren Zimmern gesetzt. Der TREVPAR ist eine Kennzahl, die aufzeigen kann, wie Gäste im Haus die weitere Infrastruktur nutzen, ob bestehende Angebote attraktiv sind oder angepasst werden sollten sowie ob Anpassungen erfolgreich durch die Gäste angenommen wurden.
Der Nachteil dabei ist: Je mehr externe Gäste Umsatz im Betrieb erwirtschaften (z.B. durch den Besuch der öffentlichen Restaurants oder weitere Profitcenter) verwässert sich diese Kennzahl in Bezug auf die Aussagekraft der Zimmer-Performance und in Bezug auf Angebotsveränderungen und -anpassungen.
GOIPAR – (Gross operating income per available Room - Bruttobetriebserfolg pro verfügbare Zimmer)
Beim GOIPAR werden alle direkten Aufwände wie Waren- und Personalkosten sowie betriebliche Aufwände berücksichtigt und daraus resultiert ein Zusammenhang mit dem direkten Einfluss der Bereichsleiter. Wichtig erscheint, dass die Zuweisung der direkten Aufwände korrekt und vollständig vorgenommen wurde. Dies ist bei den Betriebsaufwänden in der Praxis nicht immer einfach. Allenfalls sind manuelle Bereinigungen notwendig, um die Kosten korrekt zuzuordnen. Der GOIPAR eignet sich durch diesen direkten Einfluss sehr gut als Führungskennzahl.
GOPPAR (Gross operating profit per available Room - Bruttobetriebsgewinn pro verfügbare Zimmer)
Beim GOPPAR werden zusätzlich die indirekten Aufwendungen für Verwaltung, Marketing, Unterhalt, Energie, Entsorgung, Reinigung und der übrige Aufwand einbezogen. Der GOPPAR geht einen Schritt weiter und ermöglicht der obersten Führungsebene zu verstehen, welche Faktoren die Gesamtrentabilität beeinflussen. Allenfalls ist der Unterhaltsaufwand zur Kalkulation des GOP auf den betrieblich notwendigen Wert zu bereinigen. Der GOPPAR eignet sich so als erfolgsabhängige Leistungskennzahl für die oberste Führungsebene.
Keine Kennzahl in Ihrem Betrieb sollte nur der Kennzahlen wegen berechnet werden. Die Interpretation von Ergebnissen und Abweichungen definiert die Grundlagen für künftige Massnahmen. Sparten- oder Profitcenterrechnungen (Ertrag und Aufwand pro Abteilung gegenübergestellt) verbessern zusätzlich die Aussagekraft der Beherbergungskennzahlen.
TIPP: Analysieren Sie unternehmensintern immer alle 4 Kennzahlen und vergleichen deren Abweichung nach Jahr, Quartal und / oder Saison.
Wenn Sie nähere Informationen zum Thema Controlling, Budgetierung oder weiteren Themen wünschen, kontaktieren Sie uns gern.