Betriebsübergabe: Wollen unsere Jungen gar nicht mehr übernehmen?
Generationenwechsel & Betriebsübergabe
Betriebsübergabe: Wollen unsere Jungen gar nicht mehr übernehmen?
Generationenwechsel & Betriebsübergabe Hotellerie
MBA Frank Reutlinger
Geschäftsführer
Zürich & Thun, Schweiz
frank.reutlinger@kohl-partner.ch+41 44 533 50 40+41 79 204 93 93Zum Autor«Morgen ist heute gestern»… So lautet der Titel des Buches von Mark Stevenson (Eine optimistische Reise in die Zukunft, 2012). Wie werden wir im Jahr 2022 leben? Viel besser, als wir heute denken, sagt der Wissenschaftler und Comedian Mark Stevenson. Wir werden zum Vergnügen in den Weltraum fliegen können, das Energieproblem gelöst haben und der Unsterblichkeit ein Stück näher sein. Dieses Buch entstand mit Blick 10 Jahre in die Zukunft.
Bei der Betriebsnachfolge sprechen wir ebenfalls davon, dass diese bereits zehn Jahre vor der Übergabe starten sollte. Mit diesem frühen Startzeitpunkt soll der Prozess für den Übergebenden und die Unternehmung eingeleitet werden. Zu diesem Zeitpunkt startet nicht die Suche, sondern vielmehr die ersten Gedanken und Schritte dazu, Strategieklausuren finden statt, die persönliche Vorsorge wird geprüft und auch die persönlichen und unternehmerischen Ziele für die nächsten Jahre geschärft. Ist das nicht zu früh? Denn woher sollen wir wissen, was in 10 Jahren ist. Doch in 10 Jahren haben wir sehr viele Möglichkeiten, um wertvolle Chancen für eine gute Nachfolge zu nutzen.
Kohl > Partner begleitet seit vielen Jahren Übergeber und Übernehmer im Prozess der Nachfolge. Von den ersten Gedanken, über die Strategieklausuren bis hin zum Übergabeprozess und die Zeit danach.
Je nach Konstellation in der Nachfolge ist der zeitliche Vorlauf unterschiedlich und der Prozess einfacher oder detaillierter strukturiert. Eine langfristige Planung und genügend Vorbereitungszeit können der Schlüssel zum Erfolg sein.
Wir unterscheiden grundsätzlich die folgenden Konstellationen in der Nachfolge: Die Sicht / Standpunkt des Übergebenden und des Übernehmenden sowie die Art der Nachfolge: Die innerfamiliäre Nachfolge - mit einem, oder mehreren Nachkommen und die externe Nachfolge.
Übergebender und Übernehmender nehmen eine unterschiedliche Sicht auf den Prozess und das Unternehmen ein. Beim Übergebenden sprechen wir oft von Herausforderungen:
Beim Übernehmenden sprechen wir dann – aus der Optik des Käufers oder des künftigen Betreibers – von Attraktivitätsfaktoren:
Die externe Nachfolge kommt einem Verkauf gleich. Es geht darum möglichst viel Geld für das erarbeitete Unternehmen zu erhalten und einen valablen Nachfolger zu finden. Zweiteres kann in der Ausprägung, durch die Verankerung in der Region, verstärkt werden.
Bei einem innerfamiliären Nachfolger geht es mehr darum, eine gute Ausgangslage für die Übernahme und die künftige Geschäftstätigkeit zu schaffen. Dabei können Investitionen und strategische Ausrichtungen bereits vor der Übergabe angepasst und gemeinsam definiert werden. Herausfordernder wird es, wenn ein oder mehrere Geschwister (allenfalls aus unterschiedlichen Ehen) in der Nachfolge vertreten sind. Rasch kommen Themen auf wie Familienverhältnis, Erbteilung, Gewinnteilung, Mitspracherecht.
Grundsätzlich sind einige Themen im Nachfolgeprozess zu beachten die sehr anspruchsvoll sein können: Die Übergabe ist ein emotional geladener Prozess, der trotz allem eine betriebswirtschaftliche Handlung, also ein sachlicher Akt ist.
Kinder sind nicht zwingen geborene Nachfolger und wollen Entscheidung für ihre Zukunft selbst treffen. Die Herausforderungen (Attraktivität der Branche, finanzieller und zeitlicher Aufwand usw.) ein touristisches Unternehmen zu führen sind gross und sollen gut überlegt sein. Früh mit der Nachfolgeplanung zu beginnen, hat speziell im Falle von familieninternen Optionen / Lösungen, den Vorteil, dass ohne (zeitlichem) Druck offene Gespräche über Vorstellungen, Bedürfnisse und Wünsche mit den Liebsten geführt werden können.
Warten Sie also nicht zu lange mit dem ersten, nächsten Schritt. Lassen Sie sich in dieser Phase der Übergabe oder Übernahme professionell begleiten. Überlegen Sie sich schon heute die Zukunft von morgen, denn: MORGEN IST HEUTE GESTERN!
Anbei haben wir für Sie 10 Grundsätze zusammengestellt, welche auf unseren Erkenntnissen basieren und einfach nochmals die wesentlichen Fragen und Schritte beantworten und eine Chance zum Erfolg bieten.
Kontaktieren Sie uns, um in einem persönlichen Gespräch Ihre nächsten Ziele und ein mögliches Vorgehen abzusprechen.
1. Die Betriebsübergabe ist ein langfristiges Thema
2. Nur finanziell gesunde Betriebe sollen übergeben werden
3. Kinder sind keine geborenen Nachfolger
4. Viele Betriebe lassen sich nicht teilen
5. Die echte Übergabebereitschaft des Inhabers ist entscheidend
6. Eine gute Ausbildung des Nachfolgers gewährleisten
7. Respekt gegenüber den Vorgängern – Vertrauen gegenüber den Nachfolgern
8. Klare finanzielle Absicherung der Übergeber
9. Unternehmenskonzept für die nächsten Jahre festhalten
10. Klare Vereinbarungen für den Umgang miteinander
Und? Haben Sie Lust bekommen Ihre Nachfolge in Angriff zu nehmen? Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und geniessen Sie auch diesen Schritt in Ihrer unternehmerischen Tätigkeit - die Nachfolge kann sehr erfolgreich durchgeführt werden!