Was tun bei Rückgang der Anfragen und zurückhaltender Buchungssituation?
Hotellerie
Was tun bei Rückgang der Anfragen und zurückhaltender Buchungssituation?
Marketing Hotellerie Strategie Gastronomie
Karin Stefanie Niederer
Managing Partner
Villach & Wien, Österreich
karin.niederer@kohl-partner.at+43 4242 21123+43 664 46 02 777Zum AutorMarketing und Vertrieb in Gastronomiebetrieben hat sich nicht zuletzt aufgrund der Pandemie, sondern auch aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung verändert. Wo früher noch Gäste den Speisekarten-Kasten oder die tagesaktuelle Menütafel vor der Tür studiert haben und sich vor Ort einen ersten Eindruck über das Restaurant bzw. das Wirtshaus verschafft haben, verschieben sich diese Prozesse verstärkt in den Online-Bereich.
Zu Beginn ist es essentiell, Ihre Gästesegmente, Ihre Herkunftsmärkte und Ihre Positionierung zu überlegen bzw. zu definieren und auf Basis dieser strategischen Leitplanken Ihr operatives Marketing zu planen und zu budgetieren.
Finden Sie hier 5 marketingrelevante Tipps für Gastronomiebetriebe:
Wer online nicht oder nicht gut auffindbar und „sichtbar“ ist, existiert für eine Vielzahl der Gäste nicht am Markt. Die Basis bildet hier immer die eigene Website, die auf alle online-Aktivitäten im World Wide Web verlinken soll und muss. Online können Sie nicht nur die Sichtbarkeit (das ist die Auffindbarkeit Ihres Betriebes aus Gastsicht), sondern auch die Bekanntheit Ihres Betriebes rascher steigern als mit der klassischen Mundpropaganda.
Es lohnt sich, hier nicht nur in die eigene Website zu investieren, sondern auch in einem für Ihre Gäste passenden Social Media Auftritt (organische Posts auf Facebook und/oder Instagram in einer Regelmäßigkeit). Hier gilt es, einen „Kontakt auf Augenhöhe“ zum Gast herzustellen und neben schöner Bilder (Fokus Instagram) auch Kurzvideos und einen Blick hinter die Kulissen (Fokus Facebook) zu gewähren und so neben der Information auch die Interaktion und Gästebindung zu forcieren.
Beachten Sie auch Ihre Präsenz auf Google. Hier können Sie nicht nur kostenfrei Ihre Website, Kontaktdaten und Öffnungszeiten hinterlegen, sondern auch eine Wegbeschreibung, den Link zu Reservierungen und Fotos.
Größere Betriebe können auch über Social Ads und Google Ads nachdenken, um die Online Sichtbarkeit zu erhöhen. Vertrauen Sie hier auf das Fachwissen von externen Expert:innen.
Zudem weisen Sie Ihre Gäste auf die dort möglichen Gästebewertungen hin (Google Rezensionen und weitere Bewertungs-Plattformen, die Sie bitte laufend beobachten und die Kommentare – egal ob positiv oder negativ – sachlich kommentieren).
Immer mehr Gäste erwarten sich auch in Gastronomiebetrieben eine Online-Buchbarkeit der Tische. Mittlerweile gibt es auch für Kleinbetriebe leistbare Systeme, die zudem Ihre interne Arbeit vereinfachen. Sollte dies technisch nicht möglich sein, erwartet sich der Gast eine telefonische Erreichbarkeit mit kompetenten Informationen über Hygiene- und aktuelle Covid-Vorschriften, Stornobedingungen und den Hinweis auf saisonale Angebote.
Je nachdem, welche Gäste Sie ansprechen, ist sowohl die Online-Buchbarkeit als auch der kompetente Telefonverkauf sinnvoll.
Das „CD“ (Corporate Design) Ihres Betriebes war und ist ein essentieller Maßstab für Ihre Gäste, ob sie als professionell oder weniger professionell angesehen werden. Je durchgängiger und zum Betrieb passender dieser gestaltet ist – also von der Website und Social Media über die Betriebsbeschriftung, die Mitarbeiter:innenkleidung bis hin zur Speise- und Getränkekarte - desto professioneller empfindet Ihr Gast Sie und Ihre Dienstleistung.
Denken Sie hier daran: Gutes und aktuelles Bildmaterial sollte im Fokus stehen, denn ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte.
Neben den online-Aktivitäten sind auch offline Aktivitäten im Gastronomiebereich nicht out, sondern eine ideale Ergänzung. Denken Sie in Ihrem Betrieb an Aufsteller, Aufkleber, Tafel- und Spiegel-Beschriftungen oder kleine Flyer für saisonale Angebote oder Events ebenso wie an erweiterte Visitenkarten mit Bildern, saisonale Kulinarik-Highlights und Öffnungszeiten.
Gut umsetzbar sind auch Hinweise auf der Rechnung, Beilagen zur Rechnung oder auch saisonal angepasste Signaturen in Ihren E-Mails.
Für Out of Home Campagnen sind nach wie vor Billboards, Plakate oder digitale Rolling Boards, aber auch das klassische Plakat im Eingangsbereich oder am Parkplatz oder Zaun des Restaurants sinnvoll.
Vergessen Sie bei all den Online-Aktivitäten und der Neunkunden-Akquise nicht auf Ihre Stammgäste! Sie waren und sind gerade in schwierigen Zeiten loyal und sorgen für den Großteil Ihres Umsatzes. Veranstalten Sie Stammgast-Aktivitäten und überlegen Sie sich „Zuckerl“, die exklusiv nur Stammgäste erhalten (hier gilt: Bonus ist besser als Rabatt!).
Eine Kundenbindungs-Maßnahme in Form von „Stammgastkarten“ – die von der klassischen Stempelkarte über Stammgastkarte mit Bonifikationen bis hin zu digitalen Stammgast-Karten reichen – ist nicht nur sinnvoll, sondern erlebt eine neue Renaissance.
Und denken Sie auch daran, dass Ihre Stammgäste wichtige online- und offline-Werbeträger für Ihren Gastronomiebetrieb sind, denn sie erzählen persönlich über Ihre Erfahrungen, schreiben Bewertungen, posten, liken und sharen.
Insgesamt macht ein guter online- & offline-Mix und das individuelle Eingehen auf Ihre Gäste einen großen Faktor zum Erfolg aus. Und natürlich die Qualität bei Speisen, Getränken und im Service und das Übertreffen der Erwartungen, die Gäste zum Wiederkommen und Weiterempfehlen motivieren.